Starke Teamleistung in der grünen Hölle bleibt am Ende unbelohnt

Die Mannschaft von Konrad Motorsport lieferte beim ADAC TOTAL 24h-Rennen Nürburgring eine beachtliche Performance in der Spitzengruppe ab, die durch einen Reifenschaden am Sonntagmittag vorzeitig beendet wurde. Marco Mapelli (Italien), Michele di Martino (Eitorf, NRW), Axcil Jefferies (Simbabwe) und Michael Lyons (Großbritannien) kämpften lange um eine Top-Ten-Platzierung auf der 25,378 km langen Nürburgring Nordschleife. Nach mehr als 20 Stunden und 126 Runden zwangen schwerwiegende Beschädigungen am Fahrzeug das Team aus Verl zum vorzeitigen Rennende.

Das größte Motorsportevent Europas startete für den Rennstall von Franz Konrad bereits am Freitag durchaus erfolgreich: Im zweiten Qualifying landete der Lamborghini Huracan GT3 Evo auf einem starken zweiten Rang und startete am Nachmittag im Top-Qualifying, bei dem sich der türkis-farbene Renner Startplatz elf für die 47. Ausgabe des Nürburgring-Klassikers am Samstagnachmittag sicherte.

Eine Top-Platzierung im 580 Piloten starken Fahrerfeld hatte Lamborghini-Werksfahrer Marco Mapelli (31) frühzeitig fest im Blick, als er unmittelbar nach dem Start eine Position gut machte und den Sprung unter die besten Zehn schaffte. Auf den italienischen Startpiloten folgte nach sieben Runden der 25-jährige Michele di Martino. Der bereits in den VLN-Rennen für Konrad Motorsport gestartete Rheinländer hielt das Auto auf einer einstelligen Position, als er es dem dritten Fahrer Axcil Jefferies (25) nach knapp zweieinhalb Stunden übergab. Nach zehn Streckenumrundungen folgte der dritte Fahrerwechsel an Michael Lyons (28).

„Technisch ist alles in Ordnung und der Lamborghini läuft sehr gut. Beim ersten Boxenstopp haben wir 20 Sekunden verloren, weil plötzlich der Strom in der Box ausgefallen ist und somit auch die Uhr, die die Mindeststandzeit anzeigt. Ansonsten kamen wir problemlos durch die ersten Stunden“, so das Zwischenfazit von Teamchef Franz Konrad kurz vor Einbruch der Dunkelheit.

Vor 230.000 Zuschauern etablierte sich der markante Lamborghini als Exot in der Spitzengruppe. Einen Einschnitt gab es am frühen Sonntagmorgen: Durch eine Kollision mit einem langsameren Fahrzeug fand sich der Konrad-Bolide in den Leitplanken wieder und musste in Richtung Box steuern. Franz Konrad: „Durch das Ausweichmanöver und den Einschlag wurde die Spurstange vorne beschädigt und hinten sogar abgebrochen. Wir hatten trotzdem Glück, dass nicht viel mehr passiert ist und wir alles wieder hinbekommen haben. Für diese Fälle liegen immer Ersatzteile parat, deshalb konnten die Reparaturarbeiten schnell erledigt werden.“ Durch den ungeplanten Stopp fiel das Team aus Verl zwischenzeitlich zurück auf Rang 19.

Die folgende Aufholjagd wurde kurz nach Überschreiten der 20-Stunden-Marke beendet, als Jefferies aufgrund eines geplatzten Reifens in gemindertem Tempo an die Box fahren musste. Die Folgeschäden waren so schwerwiegend, dass die Mannschaft ihr Fahrzeug mit der Startnummer sieben nicht mehr in die grüne Hölle zurückschicken konnte.

Das Fazit des Teamchefs: „Wir hätten die Schäden reparieren können, aber für eine eingehende Funktionsprüfung war einfach keine Zeit mehr und dafür ist die Nordschleife zu gefährlich. Wenn man sich nicht hundertprozentig sicher ist, ist das Risiko, dass etwas passiert, zu hoch. Der Ausfall ist für das gesamte Team sehr schade, denn jeder hier hat über das gesamte Wochenende eine außergewöhnliche Leistung vollbracht. Ein Endresultat unter den besten Zehn wäre für uns machbar gewesen. Das hätten sich alle verdient. So ist es für uns ein bitteres Aus nur wenige Stunden vor dem Fallen der Zielflagge.“

Am 13. Juli steht für das Team von Konrad Motorsport die nächste Aufgabe beim vierten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring an.