Pokale für Konrad Motorsport in Misano

Beim Saisonauftakt der Lamborghini Super Trofeo Europe in Italien fuhr Konrad Motorsport aus Verl zwei Mal auf’s Podium. Auf dem Misano World Circuit durfte Konrad-Pilot Martin Lechmann zwei Pokale für die Plätze zwei und drei in der Klasse LC-Cup in Empfang nehmen. Bei hochsommerlichen Temperaturen bestritten alle Teilnehmer am vergangenen Wochenende zwei Rennen à 50 Minuten. Für einen Paukenschlag sorgte Teameigner Franz Konrad: Der für das Motorsport-Talent Vincent Schwartz (Sankt Ingbert) eingeplante Teamkollege musste aufgrund einer Verletzung kurzfristig absagen und der Senior mit 69 Jahren entschied spontan, sich selbst hinters Steuer des 620 PS starken Lamborghini Rennwagens zu setzen. In der Klasse Pro-Am Cup belegte das Fahrer-Duo die Plätze fünf und sechs.

„Das war wirklich eine spontane Aktion. Seit 54 Jahren mache ich Motorsport. Das Rennfahren verlernt man nicht, allerdings kannte ich die Strecke nicht richtig und hatte kaum Trainingszeit im Huracan Super Trofeo Evo. Natürlich hat es total Spaß gemacht, mal wieder mittendrin im Fahrerfeld zu sein. Ich liebe die Fights auf der Strecke“, erklärte Franz Konrad, der in seiner Karriere die weltweit größten Langstrecken-Klassiker bestritt und unzählige Siege mit nach Hause ins heimische Verl brachte.

Am Rennsamstag gingen 23 Lamborghini zu späterer Stunde auf die Strecke. Es war um 20.45 Uhr bereits dunkel, als die Piloten in das erste Saisonrennen starteten. Für das internationale Fahrerfeld war das so genannte Nachtrennen ein besonderer Kick, denn das Fahren unter Flutlicht stellt hohe Anforderungen an die Piloten. Über 50 Minuten kämpften die beiden türkisfarbenen Konrad Motorsport Fahrzeuge um jeden Meter. Während Lechmann das Rennen ohne Probleme beenden konnte, brach beim Lamborghini mit Franz Konrad am Steuer vier Runden vor Rennende die Antriebswelle. Mit letzter Kraft humpelte das Fahrzeug über die Ziellinie und sammelte so noch wichtige Punkte.

Das Sonntagsrennen fand zur Mittagszeit auf der 4,226 Kilometer langen Strecke statt. Bei Lufttemperaturen von 33 Grad Celsius, Asphalt-Temperaturen von 43,7 Grad und Temperaturen von bis zu ca. 88 Grad im Cockpit des Rennfahrzeugs schwitzen die Piloten in ihren feuerfesten Overalls wie bei einem Saunagang. Motorsport-Quereinsteiger Lechmann schlug sich wacker und machte während des Rennens immer wieder Plätze gut. Während des Pflichtboxenstopps mit Mindeststandzeit blieb er im Fahrzeug sitzen und fuhr das Rennen allein zu Ende. „Martin hat in seinem ersten Markenpokal-Rennen einen richtig guten Job gemacht und sich die beiden Trophäen wirklich hart verdient. Es ist toll, mit ihm zu arbeiten, denn er setzt die Dinge sehr gut um“, fasst Konrad die Leistung seines Piloten zusammen.

Franz Konrad bestritt im zweiten Lauf den Start. Nach mehreren Überholmanövern gleich zu Beginn des Rennens wurde er von hinten touchiert und fiel ans Ende des Feldes zurück. Bis zum Fahrerwechsel auf Vincent Schwartz kämpfte er um jede Zehntelsekunde. Konrad hatte in seinem Stint erneut drei Plätze gut gemacht und übergab das Fahrzeug an seinen 25-jährigen Teamkollegen. Wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung in der Boxengasse bekam das Duo jedoch eine Durchfahrtsstrafe. Am Ende stand in der Gesamtwertung Platz 16 zu Buche, in der Pro-Am-Wertung bedeutete das Rang fünf. „An dieser Stelle möchte ich ein großes Dankeschön an meine Mannschaft aussprechen. Es ist nicht einfach, wenn der Teamchef plötzlich im Auto sitzt und für andere Aufgaben weniger zur Verfügung steht. Meine Leute haben das super hinbekommen! Auch ein Lob an Vincent, der sich während des Rennwochenendes kontinuierlich verbessert hat. Von ihm werden wir in Zukunft noch einiges hören. Da bin ich sicher“, sagte Konrad.

Die nächsten beiden Rennen der Lamborghini Super Trofeo Europe finden vom 4. bis 5. September auf dem Nürburgring statt.