Aufholjagd bringt Konrad Motorsport wichtige Punkte

Nürburgring. Der siebte und vorletzte Tourstopp des Porsche Carrera Cup Deutschland am Nürburgring war für Konrad Motorsport ein Wechselbad der Gefühle. Das Auto von Spitzenfahrer Sven Müller wurde beim Wiegen nach dem Qualifying als zu leicht befunden. Die Folge war in beiden Rennen die Strafversetzung an das Ende des Feldes. Mit Platz acht und sechs machte der Binger aber noch das Beste aus dem Malheur. Einen tollen Einstand feierte Nick Foster, der im zweiten Lauf als Dritter auf das Podium fuhr. Im Rennen biss sich der Österreicher Luca Rettenbacher durch und holte wichtige Punkte für die Teamwertung.

Das Rennwochenende auf dem traditionsreichen Eifelkurs begann für Konrad Motorsport eigentlich sehr gut. Sven Müller, der die Gesamtwertung mit 24 Punkten souverän anführte, hatte sich mit einer Doppel-Pole einmal mehr eine gute Ausgangsposition verschafft. Doch leichtes Untergewicht des Fahrzeugs beförderte den 24-Jährigen in beiden Rennen an das Ende des Feldes. Anstatt vorzeitig die Meisterschaft zu feiern, musste Schadensbegrenzung betrieben werden. „Es war natürlich nicht schön, die Pole verloren zu haben. Trotzdem hat es vor allem im zweiten Rennen unheimlich viel Spaß gemacht das Feld von hinten aufzurollen. Wenn ich nicht immer wieder aufgehalten worden wäre, hätte ich sogar noch Christian Engelhart überholen können. Jetzt habe ich noch zwölf Punkte Vorsprung, das ist besser als erwartet und Resultat unserer harten Arbeit. Mein Ziel ist es, in Hockenheim die Meisterschaft zu gewinnen“, sagte Müller.

Für Nick Foster, der Ryan Cullen ersetzte, lief es bei seinem ersten Auftritt am Nürburgring sehr gut. „Ich habe hier Anfang des Jahres ein paar Runden gedreht, kannte den Kurs aber so gut wie gar nicht und musste ihn im Verlauf des Wochenendes erst einmal richtig studieren. Ich kann nur sagen, es ist eine sehr aufregende Strecke. Im Rennen hat dann alles sehr gut geklappt. Wir haben im zweiten Lauf etwas am Setup verändert und ich konnte auf Platz drei fahren. Ich freue mich jetzt auf das Finale in Hockenheim“, erklärte der Australier nach seinem tollen Einstand bei Konrad Motorsport.

Luca Rettenbacher hatte bereits im Freien Training mit technischen Problemen zu kämpfen. So kam er im Qualifying nicht über Rang zehn und elf hinaus. Der 21-jährige Österreicher: „Im ersten Rennen lief es ganz passabel und ich konnte wichtige Zähler für die Teamwertung holen. Im zweiten Lauf hat mich dann ein Gastfahrer abgeräumt, so etwas darf eigentlich nicht passieren. Ich konnte mich nach dem Dreher wieder an das Feld herankämpfen und hatte auch eine gute Pace. Am Ende bin ich Zwölfter geworden und konnte noch ein paar wichtige Punkte holen.“

Franz Konrad hatte sich das Rennwochenende auf dem Nürburgring etwas entspannter vorgestellt. Die Strafversetzung seines Spitzenfahrers Sven Müller ans Ende des Feldes sorgte jedoch für einen Adrenalinschub beim Teamchef. „Wir haben das letzte Bulletin mit dieser Regel schlichtweg übersehen. Das darf eigentlich nicht passieren, aber im Rennsport wird es immer Fehler geben. Sven war im ersten Rennen sehr vorsichtig. Im zweiten Lauf am Sonntag hat er bravourös gekämpft und hätte beinahe noch seine schärfsten Konkurrenten Christian Engelhart überholt. Nick Foster hat an beiden Tagen einen tollen Job gemacht und Engelhart wichtige Punkte in der Fahrerwertung weggenommen. Luca wurde in Rennen zwei leider gedreht, hat danach aber eine gute Leistung gebracht. Für Hockenheim gilt voller Einsatz für den Teamwettbewerb und den Meistertitel für Sven. Das waren hier am Nürburgring sehr nervenaufreibende Tage – ruhige Rennwochenenden sind mir eigentlich lieber.“

Konrad Motorsport führt den Teamwettbewerb mit fünf Punkten an, Sven Müller hat in der Fahrerwertung einen Vorsprung von zwölf Zählern. Das Finale das Porsche Carrera Cup Deutschland findet vom 14. – 16. Oktober in Hockenheim statt.